Sonntag, 16. Dezember 2012

Wie schreibt man?

Seit Jahren beschäftige ich mich  mit Störungen beim Spracherwerb und mit Störungen beim Erwerb der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten. Wir sind uns oft nicht bewusst, welch grandiose Leistung Kinder in kurzer Zeit vollbringen, wenn sie Lesen und Schreiben lernen. Allerdings ist diese hochkomplexe Leistung sehr störanfällig auf verschiedenen Ebenen.


Was muss ein Kind leisten, um ein Wort korrekt zu Papier zu bringen oder zu lesen?

Ein Kind muss lernen,
1. dass Schrift eine Codierung von mündlicher Sprache ist,
2. dass die einzelnen Buchstaben nichts mit der Bedeutung eines Wortes zu tun haben (im Gegensatz zur Bilderschrift),
3. dass sich der Lautstrom des Gesprochenen formal in immer kleinere Einheiten aufgliedern lässt  in  Sätze, Wörter, Silben und Laute,
4. dass jeder Laut mit einem Zeichen aus einem begrenzten Vorrat dargestellt werden kann,
5. dass diese Zeichen willkürlich festgelegt wurden, aber allgemein verbindlich sind,
6. dass diese Zeichen in der richtigen Reihenfolge von links nach rechts geschrieben werden müssen, ohne welche auszulassen oder hinzuzufügen,
7. dass es mehr Laute als Buchstaben gibt (manche Laute müssen sich ein Zeichen teilen, z. B. die Vokale als lange und kurze Laute),
8. dass es für manche Laute aber auch mehrere Zeichen geben kann (z. B. v und f oder chs, gs, ks und cks oder kurzes e und kurzes ä),
9. dass manche Laute aus mehreren Buchstaben bestehen (z. B. sch, ch, ng, nk),
10. dass umgekehrt manche Buchstaben mehrere Laute repräsentieren (z. B. x und z),
11. dass manche Laute nur schwer zu hören sind, aber dennoch geschrieben werden müssen (z. B. Endungen –en und –el),
12. dass manche Laute gehört werden, aber nicht geschrieben werden müssen (z. B. a in „ei“),
13. dass manche Laute ähnlich klingen, aber unterschiedlich geschrieben werden (z. B. –er und –a in Vater und Sofa),
14. dass es Regeln gibt, die das Schreiben von gar nicht hörbaren Buchstaben vorgeben (z. B. Doppelvokal, Doppelkonsonant, ie, Dehnungs-h – h)
(Fortbildung LGL-MV, 2005) 

Faszinierend, wie vielschichtig Schreiben lernen ist. Hätten Sie das gedacht? Was man nicht alles beachten muss - vieles ist für uns selbstverständlich. 


Lust auf ein Experiment?


Prima - schreiben Sie bitte das Wort "fäkslen".
Das Wort gibt es gar nicht - also wissen wir gar nicht, wie es richtig geschrieben wird.
Mögliche Varianten wären: väkslen, fekslen, fäxlen, faekslen, pfäkseln ....
Sie entdecken bestimmt noch mehr Schreibvarianten. Daran kann man sehen, wie schwer es ist, die richtige Rechtschreibung zu finden, wenn man die Schreibweise des Wortes nicht kennt. So geht es Kindern mit Legasthenie ständig.

Ich freue mich über Fragen, Ideen und Anregungen.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Stimme geschult?

Interessant - eine aktuellen Studie der Leuphana Universität Lüneburg hat ergeben, dass jede vierte Lehrkraft bereits wegen Problemen mit der Stimme Unterricht ausfallen lassen musste ; jede zehnte hat aus diesem Grund schon mehrfach gefehlt.

Aufgrund mangelnder Stimmausbildung und starker Stimmbelastung enstehen Probleme und diese führen oft zum Krankheitsfall. Lobenswert, dass  die Leuphana Universität Lüneburg die stimmliche und sprecherzieherische Ausbildung in das Studium integrieren möchte.

Nicht nur für Lehrer spannend - erwiesenermaßen hängt der Lernerfolg der Schüler/Zuhörer maßgeblich von der Stimme und der Sprechweise des Vortragenden ab. Niemand mag einer angestrengten, gepressten und unangenehmen Stimme gerne lauschen. Studien zufolge lassen in solchen Fällen oft  - allen neuen Medien zum Trotz - Motivation und Konzentration nach.

Haben Sie Interesse, wie Sie Ihre Stimme schulen und pflegen ?
Möchten Sie Ihren Zuhörer das Zuhören durch einen gut gesprochenen Vortrag erleichtern?

Nehmen Sie Kontakt zu mir auf.




Winter-StimmTIPP

Bei diesen winterlichen Temperaturen kann man schnell heiser werden. Viren, Autoheizung und falsche Sprechgewohnheit oder -pflege tragen dazu bei.

Besorgen Sie sich eine Packung Salbeibonbons oder wenn Sie mögen auch Salbeitee in der Apotheke. Bei Heiserkeit und Halsschmerzen hilft es am besten, um wieder schnell bei Stimme zu sein.

Beim Tee sollten Sie darauf achten, dass er nicht zu lange zieht. Ich bevorzuge die Dosierung von zwei Beuteln pro Liter und 10 Minuten Ziehzeit. Wer mag, kann den Salbeigeschmack durch einen Löffel Honig abmildern.


Noch ein paar alte Hausmittelchen:

Heiße Milch mit Honig
  •  die Zuckerverbindungen im Rapshonig trocknen die Krankheitserreger aus
  •  kräftigt den Organismus durch die Nährstoffe der Milch

Heiße Zitrone
  •  hoher Vitamin C Gehalt ( Zitronensaft nicht mit kochendem Wasser aufgießen, da das Vitamin C sonst zerstört wird ).
  • enthält zahlreiche wertvolle Spurenelemente und Mineralstoffe
  • schwemmt die krankheitserregenden Bakterien aus und tötet Keime ab
Und - halten Sie möglichst Stimmruhe bei Heiserkeit, keinesfalls Flüstern.

Bleiben Sie bei guter Stimme!